Hier finden Sie einige häufig gestellte Fragen und Antworten für STUDEX-Partner. Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie uns gerne kontaktieren. Klicken Sie hier für Fragen und Antworten für Verbraucher.
Das traditionelle Ohrlochstechen im weichen Ohrläppchen (Lobe) mit modernen Instrumenten ist für die meisten Menschen kaum spürbar oder wird allenfalls als kleines Piken wahrgenommen. Das Ohrläppchen wird gut durchblutet. Daher verheilt das Ohrloch hier relativ schnell. Das heißt, die antiallergischen Erststecker können bereits nach 6 Wochen durch andere Ohrringe ersetzt werden. Nach etwa 5 bis 6 Monaten sind die Ohrlöcher in der Regel vollständig verheilt.
Das Ohrlochstechen im oberen flachen Knorpelbereich (Helix) des Ohrs steht heutzutage an zweiter Stelle der Beliebtheitsskala aller Ohrlocharten. Knorpel ist das einzige Gewebe des Körpers, das nicht durchblutet wird. Daher kann das Blut dort nicht dafür sorgen, Stoffwechselprodukte abzutransportieren und Nährstoffe zuzuführen. Dies erfolgt an dieser Stelle durch Diffusion. Deshalb dauert der Heilungsprozess von Ohrlöchern hier wesentlich länger. Die antiallergischen Erststecker dürfen im Knorpel erst nach 12 Wochen durch andere Ohrringe ersetzt werden. Und das vollständige Ausheilen der Ohrlöcher dauert hier etwa 12 Monate.
Vor dem Ohrlochstechen sind anhand der STUDEX-Einverständniserklärung zunächst die gesundheitlichen Voraussetzungen zu prüfen. Beispielweise darf Ihre Kundin bzw. Ihr Kunde nicht an Diabetes, Epilepsie, Hepatitis, HIV, Hämophilie (Bluterkrankheit), Herzerkrankungen oder Schwindelgefühl leiden, keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen und nicht unter dem Einfluss von Alkohol und/oder Drogen stehen. Klären Sie Ihre Kund:innen auch über Risikofaktoren auf, wie z.B. im Falle einer Schwangerschaft. Lassen Sie Ihre Kund:innen die Einverständniserklärung in Ruhe durchlesen und unterschreiben.
Spezielle Hygienepläne definieren den Ablauf des Stechvorgangs sowie Anforderungen an die Räumlichkeiten und deren Ausstattung und decken Punkte wie Desinfektion, Reinigung und Entsorgung ab. STUDEX bietet Ihnen einen Hygieneplan zur Orientierung für Ihr Fachgeschäft an, damit Sie sicherstellen können, dass Sie sowohl für die Behörden als auch für Ihre Kund:innen bestens arbeiten.
Generell sollten Sie Eltern und (je nach Alter) Kinder umfassend beraten und gründlich über den Prozess des Ohrlochsetzens, mögliche Folgen und die Bedeutung der Nachpflege informieren. Fachgeschäfte sollten sich Zeit nehmen und Ruhe ausstrahlen. Vermeiden Sie Angst machende Wörter wie „stechen“ oder „Pistole“.
Vor dem Ohrlochsetzen sollten Sie Kindern nicht nur die Ohrläppchen, sondern auch die Hände gründlich reinigen, denn Kinder fassen sich anschließend oft instinktiv ans Ohr.
Beachten Sie, dass viele Kinder während des Ohrlochstechens nicht ruhig sitzen bleiben. Ein Kuscheltier zum Umarmen und Festhalten hilft vielen Kindern. Viele Fachgeschäfte haben auch gute Erfahrung damit gemacht, beide Ohrlöcher mit zwei erfahrenen Mitarbeiter:innen gleichzeitig zu setzen. Notwendig ist dies beim Einsatz von modernen, sanften Geräten wie STUDEX System75 jedoch nicht. Dies sollten Sie gemeinsam mit den Eltern individuell entscheiden.
Im Anschluss an das Ohrlochstechen sollten Sie Eltern und Kindern die richtige Nachpflege demonstrieren und deren Bedeutung erklären. Außerdem ist es wichtig, dass die Erststecker mindestens sechs Wochen ununterbrochen getragen werden. Weiterhin sollten Sie den Eltern die richtige Positionierung des Ohrsteckerverschlusses zeigen und darauf hinweisen, dass ein zu enges Andrücken der Verschlüsse ans Ohrläppchen den Heilungsprozess negativ beeinflusst, weil dann nicht genügend Luft an das Ohrloch heran kommt.
Informieren Sie Ihre Kund:innen nach dem Ohrlochstechen umfassend über die richtige Nachpflege und verkaufen Sie ein STUDEX-Pflegeprodukt. Eine regelmäßige Nachpflege (zweimal täglich) ist für Ihre Kund:innen unerlässlich, damit die Ohren schön und gesund bleiben. Denken Sie daran, ihnen unsere ausführliche Pflegeanleitung für neue Ohrlöcher mitzugeben. Bei sorgfältiger Beachtung dieser Hinweise können Entzündungen, Infektionen oder andere Komplikationen leicht vermieden werden.
Ja, selbstverständlich! Ab und zu hören wir von Kund:innen, ihnen sei gesagt worden, es sei keine gute Idee, sich im Winter Ohrlöcher stechen zu lassen. Woher dieser Aberglaube stammt, wissen wir auch nicht. Denn eine wirklich gute Erklärung gab es dafür nie. Tatsächlich ist es so, dass man sich zu jeder Jahreszeit Ohrlöcher machen lassen kann. Wenn die Ohrläppchen im Winter dabei kälter sind, ist es der einen oder dem anderen höchstens noch angenehmer.
Natürlich sollte man mit Mützen, Schals und Rollkragenpullovern etwas aufpassen. Aber das gilt immer, wenn Ihre Kund:innen Ohrringe tragen (ganz besonders bei längeren Ohrringen), und hat nichts mit dem Ohrlochstechen an sich zu tun. Eine erhöhte Entzündungsgefahr besteht im Winter jedenfalls nicht.
Generell sollten die Ohren zwischen den Reinigungen mit dem Ohrloch-Pflegeprodukt so wenig wie möglich mit Feuchtigkeit in Berührung kommen. Der Kontakt mit Haarspray, Shampoo, Seife o.ä. mit den frisch gestochenen Ohrlöchern sollte vermieden werden. Nach dem Duschen oder Baden sollte das Ohr mit klarem Wasser abgespült und anschließend mit dem Pflegeprodukt behandelt werden.
Es ist es ratsam, während der Heilphase (6 Wochen beim Ohrläppchen, 12 Wochen bei Ohrlöchern im Knorpelbereich) möglichst auf das Schwimmen zu verzichten. Schließlich ist das frisch gestochene Ohrloch zunächst eine Wunde, die möglichst keimfrei gehalten werden sollte. Öffentliche Schwimmbäder sind oft mit Keimen, v.a. Bakterien, belastet. Und Pools, die mit Chlor gereinigt werden, sind bedenklich, da das Chlor und seine Nebenprodukte die Haut austrocknen und irritieren können. Auch in Badeseen oder im Meer lässt sich eine Keimbelastung nicht ausschließen. Falls Ihre Kund:innen dennoch schwimmen gehen und das Ohr mit Wasser in Berührung kommen sollte, ist es ratsam, das Ohrloch anschließend sofort mit dem Pflegeprodukt zu behandeln. Es können auch wasserfeste Pflaster verwendet werden, die nach dem Schwimmen wieder entfernt werden.
In manchen Schulen, Sportvereinen oder anderen Institutionen gibt es Regelungen zum Tragen von Schmuck. Es kann sein, dass Ohrringe dort beim Sport generell nicht erlaubt sind oder abgeklebt werden müssen. Ihre Kund:innen sollten sich hierüber ggf. vor dem Ohrlochstechen informieren. Um zu verhindern, dass die neuen Ohrlöcher wieder zuwachsen, sollen die Erstohrringe während der Heilphase nicht entfernt werden. Sollte das aufgrund der jeweiligen Regelungen nicht möglich sein, ist es ratsam, das Ohrlochstechen lieber für die Ferienzeit zu planen.
Frisch gestochene bzw. noch nicht verheilte Ohrlöcher würden wieder zuwachsen, wenn man die Ohrstecker herausnehmen würde. Deshalb sollten Ihre Kund:innen die Erststecker im Ohrläppchen mindestens 6 Wochen bzw. im Knorpelbereich sogar mindestens 12 Wochen ununterbrochen tragen. Insgesamt dauert es ca. 5 Monate (Ohrläppchen) bzw. 12 Monate (Knorpelbereich), bis Ohrlöcher vollständig verheilt sind.
Einmal vollständig abgeheilte Ohrlöcher wachsen hingegen nicht wieder zu. Im Stichkanal bildet sich innen rundum eine Haut, die somit die durchs Ohrlochstechen entstandene „Wunde“ verschließt. Manchmal entsteht der Eindruck des Zuwachsens, weil sich innen ein Talgpfropfen bildet, wenn man eine Weile lang keine Ohrringe mehr trägt.
Auch nach der ersten Heilungsphase von 6 bzw. 12 Wochen nach dem Ohrlochstechen empfehlen wir, während der folgenden Heilungsphase (5 – 12 Monate) nur Ohrstecker oder Ohrringe mit einem stiftförmigen Innenteil zu tragen, keine Ohrhänger. Der Steckerstift sollte aus Chirurgenstahl oder einem anderen antiallergischen Material wie Titan, Echtgold oder Sterlingsilber gefertigt sein. Zur Ergänzung Ihres Ohrring-Sortiments stellen wir Ihnen daher gerne unsere beliebte antiallergische Folge-Ohrschmuck-Kollektion Sensitive by STUDEX® vor.
Veröffentlichung einiger dieser Fragen und Antworten mit freundlicher Genehmigung des Internationalen Verbandes der Ohrlochstech-Spezialisten e.V. – International Association of Ear Piercing Market Specialists (EPM).
Image credits
Header image: © Júnior Ferreira/Unsplash